Mitteleuropäisches Theaterkarussell im Theater Brett: Zeitgenössische Positionen aus Polen, Tschechien und der Slowakei

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Mit dem Teatr Wspólczesny aus Polen und der Aufführung von Tadeusz Różewicz’ „Die Zeugen oder Unsere kleine Stabilisierung“ (im Bild: Magdalena Wrani-Stachowska) beginnt der Theaterreigen. (Foto: Theater Brett)

Ein besonderes Theatereignis steht vor der Tür – von 12. bis 21. November dreht sich im Wiener Theater Brett wieder das Mitteleuropäische Theaterkarussell! Bei der zwölften Auflage dieses Festivals sind dieses Mal Produktionen aus Polen, Tschechien und der Slowakei mit von der Partie.

„Dem österreichischen Publikum wird ermöglicht, die Theaterlandschaften der oben genannten Länder zu erkunden und die ästhetischen, künstlerischen sowie die thematischen Tendenzen und zeitgenössischen Entwicklungen wahrzunehmen“, schildern Nika Brettschneider und Ludvik Kavin, die beiden Co-Leiter des Theater Brett, die Intention des höchst engagierten Projekts. Alle Aufführungen werden mittels Übertitel in deutscher bzw. englischer Sprache verständlich gemacht.

Vom Leben als Außenseiter und den Abenteuern eines guten Soldaten

Das Theaterkarussell startet am Samstag (12. November) mit einer Aufführung von Tadeusz Różewicz’ zeitlos aktueller Bestandsaufnahme aus dem Jahr 1962 über das Leben in einer instabilen Welt, Die Zeugen oder Unsere kleine Stabilisierung“ (Teatr Wspólczesny, Szczecin/Polen, Regie: Katarzyna Szyngiera). In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Beginn: 20 Uhr.

Tags darauf geht es mit Die Leiden des Lebens von Chanoh Levin, einer Produktion des Divadlo F. X. Šaldy-Theaters aus Liberec/CZ (Regie: Petr Palouš), weiter: Ein Mann erwacht in der Nacht und wähnt sich plötzlich am Ende seines Lebens. Er weckt seine Frau auf, um ihr mitzuteilen, dass er sie nun verlassen müsse. In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Beginn: 20 Uhr.

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Sláva Daubnerová, Autorin, Schauspielerin und Regisseurin aus der Slowakei, präsentiert ihre Performance„Solo lamentoso“. (Foto: Theater Brett)

Am 14. November präsentiert die Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Sláva Daubnerová ihre Perfomance Solo Lamentoso (P. A. T. Theater, Bratislava/SK) über die Grenzen der Menschlichkeit und den Stellenwert eines Außenseiters innerhalb unserer Gesellschaft. In slowakischer Sprache mit englischen Übertiteln, Beginn: 20 Uhr.

Das Studio Marta aus Brünn/CZ gastiert am 15. November mit Igor Dostáleks Stück nach Art der Commedia dell’arte, Sterne zu verkaufen“: Eine geheimnisvolle Drude bietet Verzweifelten außerordentliche Sternkonstellationen an, die – gegen ein Entgelt – jedes dunkle Schicksal vergolden sollen. In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Beginn: 19.30 Uhr.

Aus Breslau reist Angelika Pytel zu einer Aufführung ihres Monodramas „Der Wald“ (Psychoteatr, Wroclaw/PL) am 16. November an: Gezeigt wird eine Studie über die Einsamkeit in einer Menschenmenge, die Geschichte eines Mädchens, das sich aus der Konsumgesellschaft ausklinkt. In polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Beginn: 20 Uhr.

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Das Studio Marta aus Brünn gastiert mit Igor Dostáleks Stück „Sterne zu verkaufen“. (Foto: Theater Brett)

Im Rahmen der Europäischen Theaternacht liest Ludvik Kavin am 19. November ausgewählte Kapitel aus Jaroslav Hašeks Roman „Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk“. In deutscher Sprache, Beginn: 20 Uhr.

Den facettenreichen Theaterreigen beschließen am 21. November die Teilnehmer eines Workshops, der von 18. November bis zum Tag der Aufführung stattfinden wird. Acht Jugendliche aus Österreich schaffen innerhalb von vier Tagen unter künstlerischer Leitung der Regisseurin und der Schauspieler eine Darbietung, die eine schöpferische Antwort auf die Aufführung „Die Zeugen, oder unsere kleine Stabilisierung” von Tadeusz Różewicz sein wird.

Weitere Informationen: www.theaterbrett.at