Theater Brett: Auf den Spuren vielfältiger Versuchungen

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Neun junge Schauspieler loteten das Thema „Versuchung“ im Rahmen des Sommer-Theater-Karussells unter der Regie von Andrea Buršova und Dalibor Buš aus. (Foto: Theater Brett)

„Fünf Sprachen, fünf Länder, viel Spaß“ – unter diesem Motto fand das diesjährige Sommer-Theater-Karussell im Wiener Theater Brett statt.

Neun junge Theaterschaffende aus Ungarn, Polen, Tschechien, der Slowakei und Österreich hatten sich zu einem zweiwöchigen Arbeitstreffen in Wien versammelt, um danach die ideenreichen Ergebnisse im Rahmen zweier Aufführungen vor Publikum zu präsentieren.

„Die Versuchung“ hieß die szenische Collage, in der sich das junge Ensemble – Petra Acs, Agnesz Csikász, Anna Gabrysz, Frederika Galíková, Marius Huth, Jakub Janotík, Oliwia Nazimek, Matěj Pohořálek und Michaela Rykrová – unter der Leitung und Regie von Andrea Buršova und Dalibor Buš (Supervision: Nika Brettschneider, Organisation: Ludvík Kavín) auf Spurensuche begab.

Versuchungen der unterschiedlichsten Arten wurden aufgestöbert: Verlockungen, die der Zufall provoziert, wie beim Anbandeln inklusive Überraschungsmoment, oder moralisch grenzwertige Verführungen, wenn etwa eine Freundin der anderen den Partner ausspannt.

Über die Multifunktionalität von Papiertaschentüchern

Spannend war es zuzusehen, wie präzise und auf welche Weise die Akteure das Thema ausloteten: Kommunizert wurde in den jeweiligen Muttersprachen, teils auch auf englisch. Der nonverbalen Ebene wurde viel Platz eingeräumt – Gestik, Mimik, Körpersprache generell und die Freude an der Bewegung rückten in den Fokus.

In flottem Tempo wurden die einzelnen Szenen dargeboten und die fünf Türen des Raumes probat in die Geschehnisse eingebaut, einige Sessel reichten dabei als Bühnenbild (Licht und Tondesign: Andreas Zemann). Viel Freude am Spielen – gemäß dem Ausgangsmotto – bewies das Ensemble gleich in der ersten Szene, in der die Multifunktionalität von Papiertaschentüchern unter Beweis gestellt wurde.

Sehr schade ist es, dass diese gelungene Gemeinschaftsproduktion nur an zwei Abenden auf dem Spielplan stand – gerne hätte man noch mehr von dieser talentierten Truppe gesehen. Das Theater Brett, das sich seit jeher der Nachwuchsförderung verschrieben hat, leistete mit dieser Produktion einen (ge-)wichtigen Beitrag zum diesjährigen Wiener Theatersommer.

Weitere Informationen: www.theaterbrett.at