So bunt und fetzig die Operetten-Rarität „Märchen im Grand Hotel“ auch auf der Bühne des Bad Ischler Kongress- und Theaterhauses zur Geltung kommt, so tragisch liest sich ihre Entstehungsgeschichte: Komponist Paul Abraham (1892 bis 1960) war bereits aus Berlin vor dem nationalsozialistischen Regime nach Wien geflohen und musste die Uraufführung seines Werkes 1934 im Theater an der Wien somit im Exil erleben. Konnte Abrahams Erfolgsstück „Die Blume von Hawaii“ in Berlin noch mit großem Aufwand produziert werden, war Wien bereits von der Weltwirtschaftskrise und auch vom Theatersterben geprägt. Das Libretto verfassten Fritz Löhner-Beda (1883 bis 1942) und Alfred Grünwald (1884 bis 1951) nach der Komödie „Die Großherzogin und der Zimmerkellner“ von Alfred Savoir (1883 bis 1934).
„Märchen im Grand Hotel“ bietet dem Publikum auch heuer wieder Operette aus einem angenehm zeitgenössischen Blickwinkel heraus – gleichsam schon nach „Ischler Tradition“: Regisseur und Intendant Thomas Enzinger widmet sich dem Werk behutsam, ohne es zertrümmern zu wollen, aber mit einer profunden Freude an der Auseinandersetzung mit dem Stück. Und so taucht das Publikum einen Abend lang in das titelgebende Grand Hotel an der Côte d’Azur ein, das sich als Treffpunkt für Arm (die unterbezahlten Angestellten) und Reich (die illustre Gästeschar) präsentiert. Ebendort möchte die Tochter eines amerikanischen Filmproduzenten einen Kassenschlager drehen, um die väterliche Firma vor dem Bankrott zu retten. Und so gerät sie in die amourösen Verwicklungen rund um die spanische Infantin (die inkognito im Hotel wohnt) und einen diese verehrenden Kellner.
Unter der musikalischen Leitung von Christoph Huber entfesseln die kraftvollen Melodien und die rasante Choreografie (Evamaria Mayer) hinreißenden Bühnenzauber mit Hollywood-Flair, auch dank des großartig musizierenden Orchesters. Und das fulminante Ensemble läuft auf der Bühne (Bühnenbild: Markus Olzinger, Kostüme: Sven Bindseil) zur Höchstform auf: Julia Koci als Infantin mit Standesdünkel, Maximilian Mayer als exzentrischer Prinz, Susanna Hirschler grandios in einer Doppelrolle (Filmregisseur, Hoteldirektorin), Oliver Severin als liebestoller Hotelangestellter, Nina Weiß als ambitionierte Nachwuchsfilmerin, Sebastian A. M. Brummer, ebenfalls hervorragend in einer Doppelrolle (Studioboss, Hotelbesitzer) und Walter Sachers als heitere Gräfin. Wenig überraschend gibt es ein Happy End!
Fazit: Wer also Operette „mit Twist“ erleben möchte, sollte ehestmöglich in Bad Ischl vorbeischauen!
„Märchen im Grand Hotel“ beim Lehár Festival Bad Ischl: Bis 24. August 2024 im Kongress- und Theaterhaus an ausgewählten Terminen (Beginn: 20 Uhr/15.30 Uhr).
Weitere Informationen: www.leharfestival.at
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