Heute eine Kurz-Kritik, abseits der Anja Schmidt – Kultur-Schatulle: Gestern habe ich der Freien Bühne Wieden einen Besuch abgestattet, um dort einen wunderbaren Abend im Zeichen des wienerischen Chansons zu verbringen. „Ach, Sie sind mir so bekannt!“ nennt sich das Programm (Buch und Regie: Gerald Szyszkowitz), in dem Susanne Marik, großartig begleitet von Béla Fischer am Klavier, einen Streifzug durch das Werk des Wiener Komponisten (1888 bis 1959) unternimmt.
Marik verkörpert im ersten Teil des Abends die junge, frischverliebte Helly Möslein, im zweiten Teil schildert sie Fakten aus Leopoldis Leben (im KZ Buchenwald komponierte er zum Text von Fritz Löhner-Beda das „Buchenwaldlied“) und erzählt vom Neuanfang des unverbesserlichen Optimisten in den USA.
Marik reißt das Publikum vom ersten Augenblick an mit und sorgt für unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Momente. Die vielen bekannten Lieder wie „Schnucki, ach Schnucki“, „In einem kleinen Café in Hernals“ oder „I bin a stiller Zecher“ dürfen da keinesfalls fehlen, und die Begeisterung im Saal ist perfekt, wenn das Publikum zum Abschluss noch bei „Schön ist so ein Ringelspiel“ aus vollen Kehlen mitsingt. Ein berührender Abend!
Morgen (13. 5.) noch um 19.30 Uhr in der Freie Bühne Wieden.