Kultur ist für mich…

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Ui, wie die Zeit vergeht! Tanja Praske hat wieder eine Blogparade gestartet, und mein letzter Eintrag hier vom Oktober des Vorjahres (!) wurde als Beitrag zu ihrer damals laufenden Blogparade verfasst. Danke, Tanja, für Deine Ideen, mein Weblog wäre ja ansonsten fast schon verwaist! 😉

Dieses Mal ist das Thema sehr komplex und vielschichtig. Eigentlich erschlägt es einen beinahe, weil so viele Assoziationen auf einmal ins Hirnkasterl einströmen. Das Satzfragment „Kultur ist für mich…“ soll ergänzt oder erörtert werden.

Naja, wo fange ich an? Kultur hat sicherlich sehr viel mit Tradition zu tun. Die TV-Übertragung des Neujahrskonzertes der Wiener Philharmoniker ist immer ein Pflichttermin für mich. Aber wenn ich an den Begriff „Kultur“ denke, fallen mir automatisch meine Lücken ein. Wieviele bildende Künstler sind mir nur rudimentär bekannt? Oder, um in meiner Disziplin zu bleiben: Wieviele Theaterstücke habe ich noch immer nicht gesehen? Und wie lange wäre die „Schlange“, wenn ich alle Bücher, Cover an Cover, aneinanderreihen würde, die derzeit noch ungelesen im Regal stehen?

Kultur hat für mich immer etwas von Neulandentdeckung an sich. Und auch etwas von Arbeit, wenn es beispielsweise darum geht, den Inhalt einen komplexen Textes zu erfassen. Mit Anstrengung war es für mich auch verbunden, mir Lesekompetenzen in Kurrentschrift anzueignen, beim Sichten von Archivalien aus dem 19. Jahrhundert, im Rahmen meines Studiums.

Sehr gerne gehe ich ins Theater und besuche Ausstellungen, von daher ist Kultur ein wesentlicher Teil meiner Freizeit, der mein Leben bereichert. Aber ich sehe mich nicht nur als Konsumentin, sondern bin hoffentlich auf dem Weg zur Prosumentin.

Wenn ich beispielsweise zu einem gemütlichen Abendessen mit Freunden meine selbstgezogenen Balkon-Paradeiser auf dem Salat kredenze, hat das für mich sehr viel mit (Eß-)Kultur und feiner Lebensart zu tun.

Kultur heißt für mich: Sich Zeit zu nehmen. Etwas Neues zu entdecken. Über den Tellerrand zu schauen. Eine Weiterentwicklung in Gang zu setzen. Mitdenken zu wollen und kritikfähig zu sein.

Als ich kürzlich auf dem Weg zu einer Freundin war, bin ich durch eine Seitengasse der Mariahilfer Straße geschlendert. Zufällig entdeckte ich dort, auf dem Oskar-Werner-Platz, den Wiener Bücherschmaus. Vor ein paar Monaten las ich in einem Blog darüber und fand die Idee sehr spannend: Nicht mehr benötigte Bücher aus dem eigenen Bestand können dem Verein gespendet werden, dieser verteilt sie an Institutionen aus dem Sozial- oder Bildungsbereich. Aus dem Erlös jener Bücher, die von Lesehungrigen käuflich erworben werden, finanziert der Verein Leseförderprojekte.

Seit kurzem hat der Bücherschmaus in der Garbergasse 13 auch seine eigene Buchhandlung. Eine großartige Bereicherung für die Nachbarschaft und den Bezirk (das behaupte ich, obwohl ich nicht dort wohne 😉 ). Kultur vom Feinsten: Buch-Kultur, eine gelungene Kultur-Initiative, gelebte Grätzel-Kultur!

3 Kommentare

  1. WAS? So lange ist es her, dass du zuletzt gebloggt hast – ich kann doch nicht laufend Blogparaden initiieren, um dich zum Bloggen zu bringen?! 😉

    Auf jeden Fall ist es wunderbar, dass du bei #KultDef mitgemacht hast. 70 Posts gibt es zur Blogparade bislang. Für dich könnte hinsichtlich Buchkultur der Beitrag von Geschichtenwolke spannend sein.

    Sonnige Grüße
    Tanja

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