KiP – Kunst im Prückel: Salon Zuckerkandl – 1938 geschlossen!

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„Salon Zuckerkandl – 1938 geschlossen!“ von Helmut Korherr: Reinhard Steiner (l.), Roman Kollmer, Kurt Hexmann und Ulli Fessl (Foto: Barbara Pálffy)

Im Jahre 1931 gründete Stella Kadmon mit dem „Lieben Augustin“ im Souterrain des Café Prückel in der Wiener Biberstraße ein Kabarett, das die Ära der politisch-literarischen Kleinkunstbühnen in Wien einleitete. Da das Geld knapp war, wurde mit der damaligen Inhaberin des Prückel eine Konsumationsbeteiligung anstelle von Miete vereinbart und mit „Gugelhupf und Satire, Likör und Kitsch, Würstel und Seele“ geworben.

Vor genau zehn Jahren wurde das Theater als „KiP. Kunst im Prückel“ wiedereröffnet. Aufführungen von verschiedenen Autoren, Schauspielern, Kabarettisten und Musikern bieten hier ein vielfältiges Programm.

Das vorwiegend auf historischen Fakten beruhende Schauspiel „Salon Zuckerkandl – 1938 geschlossen!“ aus der Feder des Wiener Autors Helmut Korherr, das vom Leben der Wiener Schriftstellerin und Journalistin Berta Zuckerkandl erzählt, sorgte von Ende April bis Anfang Mai für ein volles Haus: Burgschauspielerin Ulli Fessl begeisterte in der Rolle der Protagonistin (Schriftstellerin und Journalistin, Tochter des Zeitungsmannes Moritz Szeps, Ehefrau des Anatoms und Universitätsprofessors Emil Zuckerkandl, Schwägerin des französischen Politikers Paul Clemenceau), deren Haus Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur war (Gustav Klimt, Gustav Mahler, Max Reinhardt, Arthur Schnitzler u. v. a.) – bis Österreich im März 1938 ins Deutsche Reich „heimkehrte“, Berta Zuckerkandl schweren Herzens ihren Salon schließen musste und die Flucht ergriff.

Hervorragend – unter der Regie von Kurt Ockermüller – auch in den weiteren Rollen Kurt Hexmann, Roman Kollmer, Reinhard Steiner und Itze Grünzweig (als Stimme von Karl Kraus).

Laufendes Programm von Kunst im Prückel: www.kip.co.at

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