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„Footloose“ in der Wiener Stadthalle: Getanzte Rebellion mit Nostalgie-Faktor

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„Footloose“: nostalgische Jugenderinnerungen an das Lebensgefühl der 80er-Jahre (Foto: ShowSlot Touring GmbH/Nico Moser)

Eine zu Herzen gehende „Coming of Age“-Geschichte mit mitreißender Musik und grandiosen Choreografien – so präsentiert sich das Musical „Footloose“, das derzeit in einer Neuinszenierung durch Österreich tourt und noch bis Sonntag in der Wiener Stadthalle zu sehen ist.

Der legendäre gleichnamige Tanzfilm mit „Footloose“ Kevin Bacon kam 1984 in die Kinos, die Musical-Version erlebte 1998 am New Yorker Broadway ihre Uraufführung. Die Story über den Teenager Ren, der als Scheidungswaise mit seiner Mutter in eine konservative US-Kleinstadt zu seiner Tante und deren Familie ziehen muss und dort eine Rebellion gegen den strengen Anti-Vergnügungs-Kodex anzettelt, wird auf der Bühne der Halle F zu einer fulminanten Show. Die Neuinszenierung von Erik Petersen setzt auf ausdrucksstarke Choreografien (Nicole Eckenigk/Timo Radünz), die die Evergreens wie „Holding out for a hero“, „Let’s hear it for the boy“, „Almost Paradise“ oder „Footloose“ plastisch in Szene setzen. Gesungen wird auf Englisch, die Dialoge werden vom Ensemble auf Deutsch gesprochen.

Durchwegs stimmgewaltig präsentieren sich die Mitwirkenden: allen voran Niklas Brunner als aufmüpfiger Ren, der unter der Trennung von seinem Vater leidet und zarte Bande zur Tochter des örtlichen Reverends knüpft, Helena Lenn als selbstbewusste Pfarrerstochter Ariel, die sich gegen die rigorosen Moralvorstellungen ihres Vaters zur Wehr setzt, Kerstin Ibald als Mutter Vivian, die den Sorgen und Nöten ihrer Tochter Ariel verständnisvoll gegenüber steht, und Ethan Freeman, der als Reverend Moore die Jugend gegen sich aufbringt, indem er ihnen ein striktes Musik- und Tanzverbot auferlegt. Der Hintergrund ist allerdings tragisch: Sein Sohn, Ariels Bruder, ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, bei dem Alkohol eine Rolle gespielt haben könnte. Ruhigere, berührende Momente zwischen Ren und dem Reverend, aber auch zwischen den Eheleuten lassen einen Blick unter die Oberfläche zu. Alle anderen Ensemblemitglieder wirken ebenso tatkräftig am Gelingen der Show mit, Pascal Kierdorf und Hans Rose (Musical Supervisor/Musical Director) sorgen samt Orchester für den richtigen Groove, Sam Madwar hat das praktikable Bühnenbild beigesteuert, die 80er-Jahre-Flair verströmenden Kostüme stammen von Mara Lena Schönborn.

Nostalgische Jugenderinnerungen an das Lebensgefühl der 80er Jahre werden wach! Wer sich ansehen will, wie Ren und seine Clique die Kleinstadt Bonmot zu neuem Leben erwecken, sollte noch schnell in der Wiener Stadthalle vorbeischauen.

Wiener Stadthalle (Halle F): „Footloose“, bis 23. Februar 2025, danach von 27.02. bis 02.03. in Graz (Helmut-List-Halle), 19.04. bis 21.04. in Bregenz (Festspielhaus), 24.04. bis 25.04. in Salzburg (Salzburg Arena), 28.04. bis 29.04. in Linz (TipsArena)

Tickets und Informationen: www.stadthalle.at