„Der Doppelfehler“ im Theater Center Forum: Beziehungsstress in Neuauflage

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„Der Doppelfehler“: Eva-Christina Binder und Thomas Koziol laufen als beziehungsgestresstes (Ex-)Paar zur Höchstform auf. (Foto: Theater Center Forum)

Freunde komödiantischer Bühnenkost kommen im Theater Center Forum derzeit wieder einmal voll auf ihre Rechnung: „Der Doppelfehler“ (uraufgeführt 1987 in Sydney) ist ein witziges Lustspiel des australischen Autors Barry Creyton (geboren 1939 in Brisbane), das sich um den Beziehungswahnsinn eines Ex-Ehepaares dreht, das einen Neustart in Sachen Zweisamkeit wagt.

Seit fünf Jahren sind Alex und George bereits geschieden, als sie einander im Nobel-Restaurant wieder begegnen. Sie ist nunmehr verheiratet mit einem Jüngeren, er lose lieert mit einem sehr jungen Mädchen. Aus der Zufallsbegegnung wird eine Affäre, bis beide realisieren, dass sie ohne einander – scheinbar – nicht sein können und verloren geglaubte Gefühle wieder aufkeimen.

Das ist der Auftakt für ein furioses Auf und Ab in Liebesdingen. Erst geht alles gut, doch dann brechen alte Muster wieder durch: Sie ist genervt von seiner Nachlässigkeit, er wirft ihr Kontrollgehabe vor. Beide Charaktere führen bei ihrem verbalen Schlagabtausch nicht immer die feine Klinge und lassen auch selten Fettnäpfchen aus, etwa wenn es darum geht, Toilettenfehler in der Öffentlichkeit zu beheben. Nach einer gemeinsamen Reise werden die Fronten geklärt, wobei sogar die neuen Teetassen daran glauben müssen…

„Der Doppelfehler“: Eva-Christina Binder und Thomas Koziol als beziehungsgestresstes (Ex-)Paar (Foto: Theater Center Forum)

„Der Doppelfehler“ ist ein turbulentes Spektakel, in dem Eva-Christina Binder und Thomas Koziol (der die Komödie auch mit viel Schwung inszeniert hat) als beziehungsgestresstes (Ex-)Paar zur Höchstform auflaufen. Glänzend mimt Binder die perfektionistische Karrierefrau Alex aus der Vorstandsetage, die sich eingestehen muss, dass Liebesangelegenheiten nicht immer nach einem Masterplan funktionieren können. Koziol spielt die Figur des George sehr überzeugend als unnahbaren Wissenschaftler, der erst lernen muss, mit seinen Gefühlen umzugehen. Beide Schauspieler überzeugen mit großer Präsenz und halten während der zweistündigen Spieldauer stets die Spannung aufrecht.

Sehr geschickt weiß Koziol als Regisseur den knappen Bühnenraum zu nutzen – die Restaurantszenen spielen mit Sesseln und Tisch vor dem Vorhang, für Wohn- und Schlafzimmer reichen ein Paravant samt Ablage und zwei Sitzgelegenheiten. Abseits der Paarszenen agieren Binder und Koziol auch in Monologform, ebenfalls vor dem Vorhang, wenn Alex und George in getrennten Therapiesitzungen mit unsichtbaren Gesprächspartnern reden.

Ein amüsantes Theatervergnügen, das auch nachdenklichen Zwischentönen Raum lässt und die eine oder andere Wendung bereithält!

Gespielt wird bis 3. Juni (täglich außer sonntags und montags) im Theater Center Forum (9., Porzellangasse 50), Beginn: jeweils 20 Uhr.

Weitere Informationen: www.theatercenterforum.com

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