München V: Ein Ausflug ins Hollerhaus

Veröffentlicht von

Gleich vorweg: Das Hollerhaus liegt nicht in München, sondern in Irschenhausen, in der Gemeinde Icking, zirka 25 Kilometer südlich von München. Von der S-Bahn-Station wandert man rund 45 Minuten gemütlich zum Hollerhaus hinauf.

Dort erwartet die Besucher eine kleine, aber feine Ausstellung der Monacensia, dem literarischen Gedächtnis der Stadt München. Da das Hildebrandhaus aufgrund von Sanierungsarbeiten voraussichtlich noch bis Ende des kommenden Jahres geschlossen sein wird, hat man mit dem Hollerhaus eine malerisch gelegene Dependance gefunden. In der TV-Serie „Der Bulle von Tölz“ diente das idyllisch anmutende Anwesen  übrigens als „Pension Resi“.

Unter dem Titel „Heimweh nach draußen – Liebe und Literatur im Isartal“ hat sich Kuratorin Dr. Elisabeth Tworek auf Spurensuche begeben und erforscht, wie sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller um die Jahrhundertwende vom Isartal inspirieren ließen.

Rainer Maria Rilke beispielsweise verbrachte die Sommermonate des Jahres 1897 mit seiner Geliebten, der um 14 Jahre älteren Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, in einem Bauernhaus in Wolfratshausen. Impressionen ihrer Unternehmungen flossen in sein Werk ein. Franziska zu Reventlow hingegen genoss die Sommerfrische mit ihrem Sohn „Bubi“ im Kloster Schäftlarn. Originell und mit Liebe zum Detail präsentiert sich die Schau: Ausstellungsgestalterin Katharina Kuhlmann ließ Kopfpolsterbezüge mit Zitaten versehen und an den Wänden befestigen.

Zu sehen noch bis 14. September, jeweils samstags und sonntags, 13 bis 18 Uhr, im Hollerhaus Irschenhausen.